Da sich in den verschiedensten Beiträgen herauskristallisiert hat, dass das Auge ein zentrales Symbol der Kultur der Guntianer werden soll, will ich das mal zusammenfassen. Beim Aufschreiben sind Fragen deutlich geworden, die ich orange kennzeichne.
Zeitliche Einordnung steht zur Diskussion:
Das Symbol hat sich schon während der Flucht als Schutzzeichen der Guntianer gegen Nescia etabliert. Mit dem Moment der Sesshaftigkeit wurde es als Kultsymbol manifestiert.
Tangierende Themen/Konsequenzen der Festlegung:
Wissenschaft (Unterteilung in Tiere und Untiere) Mythen und Religion Architektur und Kunst (Symbolik) Schmuck und Zierrat (Ornamentik) Mode und Make-Up Kalenderrechnung (Schalttag) Medizin (Augenkrankheiten)
…
Für alle Darstellungen der Guntianer in Kunst- und Kunstgewerbe, Architektur und Wissenschaft ist zu beachten, dass dieses Symbol einbezogen wird. Riten sind auf Verwendbarkeit des Symbols zu prüfen. Offen ist noch die Frage, ob das Auge eine Gottheit symbolisieren soll oder einfach nur eine imaginäre Kraft besitzt.
Schriftliche Zusammenfassung / Text fürs Wiki (Entwurf):
Während der Flucht aus dem Land im Norden (Nescania?) hatten die Menschen große Angst vor ihren Verfolgern und befürchteten, besonders nachts, von den Aggressoren im Schlaf überrascht zu werden. Zwar stellten sie Wachen für ihre Nachtlager auf, jedoch fühlten sie sich nur wirkungsvoll beschützt, wenn sie zusätzlich große Augen in die Erde rund um das Lager einritzten. Man glaubte, dass diese offenen Augen für sie sehen würden, wenn sich Feinde anschleichen würden.
Mit der Einführung des Kalenders (wann?) jeweils am sogenannten Schalttag, wurde der Brauch in etwas abgewandelter Form fortgeführt, um sich gegen Nescia zu schützen. Man malte sich Augen auf die geschlossenen Lider, sodass es auch im Schlaf aussah, als ob sie weit geöffnet sind und Nescia nicht ohne Beobachtung blieb. (Alles anderen Bräuche sollten wir in einer Schalttag-Abstimmung beschreiben.)
Amulette und Schmuck wurden mit Augensymbolen verziert, um Unheil von den Trägern abzuhalten. Besonders wertvolle Edelsteine in Stein eingelassen und später in augenförmigen Fassungen aus Metall wurden als heilige Schätze aufbewahrt und durfte nur vom obersten Priester (haben wir einen?) zu wichtigen Anlässen (welchen?) berührt werden.
An exponierten Stellen wie auf dem Tempelberg, an den Stadttoren und an wichtigen Gebäuden in der Stadt wurden Augen als Relief in Stein gemeißelt, um sie zu schützen. Das Symbol hatte weiterhin eine Bedeutung für die Entwicklung von Ornamenten. Schmuckstäbe, Kapitele, Rosetten und Tympanons beinhalten das Augensymbol . Später wurden selbst Gegenstände des täglichen Bedarfs mit abstrahierten Augensymbolen und Schmuckkanten verziert.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Weiterentwicklung von Schrift wurde das Augensymbol auch als Siegel verwendet, um Geschriebenes zu beglaubigen. War ein Auge auf dem Schriftstück, galt es als wahrhaftig. In der Zeit davor konnte es nur auf Stein-, Holz- oder Lehmplatte geritzt werden.
Man verehrte das Auge als Sinnbild für Licht, sehend und wissend Sein. Aber auch, weil es aus einem geheimnisvoll schimmernden "Material" zu bestehen schien … als spiegle sich Alvas Fluss darin. Tierische Lebewesen waren es nur wert, Tier genannt zu werden, wenn sie Augen hatte. Alle anderen Kreaturen wurden als Untiere missachtet.
Blindheit wurde als die schlimmste Krankheit und Bürde gefürchtet. Die härteste Strafe für Verfehlungen war nicht etwa der Tod, sondern das Blenden. Ein Verbrecher war es nicht wert, sein Leben, auch nicht das nach dem Tod, länger sehend zu verbringen.
Man versuchte schließlich auch zunehmend, die menschlichen Augen zu betonen. Man schminkte Lider und Wimpern so auffällig wie möglich. Diese Mode wurde immer exzessiver betrieben. Durch die Verwendung unverträglicher Stoffe und übertriebener Anwendung kam es zu Ausschlägen und Erkrankungen bis hin zur Erblindung. Wem das passierte, der war geächtet und wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Die wohlhabenderen Schichten riefen Ärzte zu sich, die unter dem Siegel der Verschwiegenheit eine Heilung herbeiführen sollten. Das gelang oft nicht. So kam es, dass es den oder anderen wohlhabenden Patriarchen gab, der sich nur sitzend der Öffentlichkeit präsentierte, um nicht zugeben zu müssen, dass er nichts mehr sehen konnte. Ein ungeschminktes Gesicht erschien verdächtig. Da immer mehr angesehene Bürger betroffen waren, versank diese Modeerscheinung recht schnell wieder in der Versenkung und man konnte überbetonte Augen nur noch in der Kunst sehen.
(Natürlich zeichne ich auch noch weiter dazu. Bis dahin kann ja schon einmal die BOSUS-Darstellung in der Galerie zur Veranschaulichung dienen.)
Gefällt mir sehr gut. [nick] Besonders das Blindheit die größte Strafe ist. Damit ließe sich dann auch eine spannende Mystik in absolut dunklen Höhlen oder so machen.
Den Mode/Schminkteil würde ich für den Kanon aber erst noch ausklammern, da wir das besser getrennt genauer ausarbeiten. (Weiter Modeerscheinung: Drittes Auge auf der Stirn?)
Ein paar Gedanken zur Entwicklung: Könnte sich das anfangs sehr simple Symbol vielleicht weiterentwickeln und zu einem recht komplexen Symbol werden? Oder/und die anderer Richtung gehen, vereinfacht werden und ein Buchstabe im Alphabet werden? Vielleich auch ein Muster in der Ornamentik? Als zusätzliches Schutzsymbol an Wegkreuzungen. Da könnten wir dann auch einen Stein dem Auge zuordnen, am besten einen seltenen und teuren, der dann auch als Schmuckstein getragen wurde. Die Heiligen Steine waren dann vielleicht besonders groß und rein?
Zitat von Alcarinque im Beitrag #2Gefällt mir sehr gut. [nick]Den Mode/Schminkteil würde ich für den Kanon aber erst noch ausklammern, da wir das besser getrennt genauer ausarbeiten
Was sagen die anderen dazu? Soll ich es zusammenfassen und wollen wir einen Teil des Textes in den Schmink-Thread verschieben?
Zitat(Weiter Modeerscheinung: Drittes Auge auf der Stirn?)
Mir persönlich gefällt die Idee mit den Augen auf den Lidern besser. Das dritte ist irgendwie zu viel. (Erinnert mich auch so an einen Zyklopen.) Aber als Haarschmuck, der vorn auf die Stirn ragt, kann ich es mir gut vorstellen.
ZitatEin paar Gedanken zur Entwicklung: Könnte sich das anfangs sehr simple Symbol vielleicht weiterentwickeln und zu einem recht komplexen Symbol werden?
Das ist immer möglich.
ZitatOder/und die anderer Richtung gehen, vereinfacht werden und ein Buchstabe im Alphabet werden?
Ich denke, beide Richtungen sind denkbar. Abstrahierung ist auch eine Enwicklung, die man gut nachvollziehen kann. Aber das wäre etwas für das Kunstthema. Würde ich dann auch wie die Mode hier ausklammern.
ZitatVielleicht auch ein Muster in der Ornamentik?
Das habe ich ja beschrieben.
ZitatAls zusätzliches Schutzsymbol an Wegkreuzungen.
Wie an den Waffen ... ok.
ZitatDa könnten wir dann auch einen Stein dem Auge zuordnen, am besten einen seltenen und teuren, der dann auch als Schmuckstein getragen wurde. Die Heiligen Steine waren dann vielleicht besonders groß und rein?
Ich denke, das steckt in dem Text schon drin. Soll ich es anders formulieren?
ZitatDas Symbol hat sich schon während der Flucht als Schutzzeichen der Guntianer gegen Nescia etabliert. Mit dem Moment der Sesshaftigkeit wurde es als Kultsymbol manifestiert.
Passt
ZitatOffen ist noch die Frage, ob das Auge eine Gottheit symbolisieren soll oder einfach nur eine imaginäre Kraft besitzt.
Ich wäre pro imaginäre Kraft.
ZitatNescania
Müssten wir tatsächlich noch festlegen. Wobei, wieso nicht?
ZitatMit der Einführung des Kalenders (wann?) jeweils am sogenannten Schalttag, wurde der Brauch in etwas abgewandelter Form fortgeführt, um sich gegen Nescia zu schützen. Man malte sich Augen auf die geschlossenen Lider, sodass es auch im Schlaf aussah, als ob sie weit geöffnet sind und Nescia nicht ohne Beobachtung blieb. (Alles anderen Bräuche sollten wir in einer Schalttag-Abstimmung beschreiben.)
ZitatBesonders wertvolle Edelsteine in Stein eingelassen und später in augenförmigen Fassungen aus Metall wurden als heilige Schätze aufbewahrt und durfte nur vom obersten Priester (haben wir einen?) zu wichtigen Anlässen (welchen?) berührt werden.
Gute Frage... dafür bräuchten wir noch einen Thread.
ZitatMit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Weiterentwicklung von Schrift wurde das Augensymbol auch als Siegel verwendet, um Geschriebenes zu beglaubigen. War ein Auge auf dem Schriftstück, galt es als wahrhaftig. In der Zeit davor konnte es nur auf Stein-, Holz- oder Lehmplatte geritzt werden.
Schöne Idee :D
ZitatBlindheit wurde als die schlimmste Krankheit und Bürde gefürchtet. Die härteste Strafe für Verfehlungen war nicht etwa der Tod, sondern das Blenden. Ein Verbrecher war es nicht wert, sein Leben, auch nicht das nach dem Tod, länger sehend zu verbringen.
Sehr gute Idee!
Zitat Wem das passierte, der war geächtet und wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Ist das nicht fast schon zu hart? Wobei, es gab ja auch diese Lepra-Kolonien, würde das in eine ähnliche Richtung gehen?
ZitatKönnte sich das anfangs sehr simple Symbol vielleicht weiterentwickeln und zu einem recht komplexen Symbol werden? Oder/und die anderer Richtung gehen, vereinfacht werden und ein Buchstabe im Alphabet werden? Vielleich auch ein Muster in der Ornamentik? Als zusätzliches Schutzsymbol an Wegkreuzungen. Da könnten wir dann auch einen Stein dem Auge zuordnen, am besten einen seltenen und teuren, der dann auch als Schmuckstein getragen wurde. Die Heiligen Steine waren dann vielleicht besonders groß und rein?
Fände ich alles gut.
Zitat Was sagen die anderen dazu? Soll ich es zusammenfassen und wollen wir einen Teil des Textes in den Schmink-Thread verschieben?
Ich fand das, was zum Schminkteil steht, sehr plausibel. Man könnte der Übersicht halber aber diesen Teil des Textes auch in den Thread dort kopieren, damit er nicht untergeht.
ZitatMir persönlich gefällt die Idee mit den Augen auf den Lidern besser. Das dritte ist irgendwie zu viel. (Erinnert mich auch so an einen Zyklopen.) Aber als Haarschmuck, der vorn auf die Stirn ragt, kann ich es mir gut vorstellen.
Jep - als Schmuck schön, aufgemalt aber too much. Vielleicht auch nur für Priesterinnen? Priester?
ZitatMir persönlich gefällt die Idee mit den Augen auf den Lidern besser. Das dritte ist irgendwie zu viel. (Erinnert mich auch so an einen Zyklopen.) Aber als Haarschmuck, der vorn auf die Stirn ragt, kann ich es mir gut vorstellen.
Jep - als Schmuck schön, aufgemalt aber too much. Vielleicht auch nur für Priesterinnen? Priester?
Naja, die Antike zeichnete sich oft durch Dinge aus, die uns viel zu übertrieben vorkommen. Die ganzen edlen, weißen Bauten und Statuen waren z.B. auch alle schreiend Bunt.
Ich würde das einfach mal als Möglichkeit irgendwo ablegen, immerhin beschreiben wir hier einen großen Zeitraum in dem sich die Moden vermutlich immer wieder mal ändern. Augen, Stirn, Handrücken, Brust, Bauch, Kleidung, Schmuck, Kappen etc. Je nach Zeit, Region und Klasse wird es da immer wieder Änderungen und Unterschiede geben...
ZitatDas Symbol hat sich schon während der Flucht als Schutzzeichen der Guntianer gegen Nescia etabliert. Mit dem Moment der Sesshaftigkeit wurde es als Kultsymbol manifestiert.
Passt
ZitatOffen ist noch die Frage, ob das Auge eine Gottheit symbolisieren soll oder einfach nur eine imaginäre Kraft besitzt.
Ich wäre pro imaginäre Kraft.
ZitatNescania
Müssten wir tatsächlich noch festlegen. Wobei, wieso nicht?
ZitatMit der Einführung des Kalenders (wann?) jeweils am sogenannten Schalttag, wurde der Brauch in etwas abgewandelter Form fortgeführt, um sich gegen Nescia zu schützen. Man malte sich Augen auf die geschlossenen Lider, sodass es auch im Schlaf aussah, als ob sie weit geöffnet sind und Nescia nicht ohne Beobachtung blieb. (Alles anderen Bräuche sollten wir in einer Schalttag-Abstimmung beschreiben.)
Dazu habe ich einen Thread aufgemacht: http://viridiana.xobor.de/t107f9-Kalendersystem.html
ZitatBesonders wertvolle Edelsteine in Stein eingelassen und später in augenförmigen Fassungen aus Metall wurden als heilige Schätze aufbewahrt und durfte nur vom obersten Priester (haben wir einen?) zu wichtigen Anlässen (welchen?) berührt werden.
Gute Frage... dafür bräuchten wir noch einen Thread.
ZitatMit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Weiterentwicklung von Schrift wurde das Augensymbol auch als Siegel verwendet, um Geschriebenes zu beglaubigen. War ein Auge auf dem Schriftstück, galt es als wahrhaftig. In der Zeit davor konnte es nur auf Stein-, Holz- oder Lehmplatte geritzt werden.
Schöne Idee :D
ZitatBlindheit wurde als die schlimmste Krankheit und Bürde gefürchtet. Die härteste Strafe für Verfehlungen war nicht etwa der Tod, sondern das Blenden. Ein Verbrecher war es nicht wert, sein Leben, auch nicht das nach dem Tod, länger sehend zu verbringen.
Sehr gute Idee!
Zitat Wem das passierte, der war geächtet und wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Ist das nicht fast schon zu hart? Wobei, es gab ja auch diese Lepra-Kolonien, würde das in eine ähnliche Richtung gehen?
ZitatKönnte sich das anfangs sehr simple Symbol vielleicht weiterentwickeln und zu einem recht komplexen Symbol werden? Oder/und die anderer Richtung gehen, vereinfacht werden und ein Buchstabe im Alphabet werden? Vielleich auch ein Muster in der Ornamentik? Als zusätzliches Schutzsymbol an Wegkreuzungen. Da könnten wir dann auch einen Stein dem Auge zuordnen, am besten einen seltenen und teuren, der dann auch als Schmuckstein getragen wurde. Die Heiligen Steine waren dann vielleicht besonders groß und rein?
Fände ich alles gut.
Zitat Was sagen die anderen dazu? Soll ich es zusammenfassen und wollen wir einen Teil des Textes in den Schmink-Thread verschieben?
Ich fand das, was zum Schminkteil steht, sehr plausibel. Man könnte der Übersicht halber aber diesen Teil des Textes auch in den Thread dort kopieren, damit er nicht untergeht.
ZitatMir persönlich gefällt die Idee mit den Augen auf den Lidern besser. Das dritte ist irgendwie zu viel. (Erinnert mich auch so an einen Zyklopen.) Aber als Haarschmuck, der vorn auf die Stirn ragt, kann ich es mir gut vorstellen.
Jep - als Schmuck schön, aufgemalt aber too much. Vielleicht auch nur für Priesterinnen? Priester?
Schöne Idee :D
ZitatBlindheit wurde als die schlimmste Krankheit und Bürde gefürchtet. Die härteste Strafe für Verfehlungen war nicht etwa der Tod, sondern das Blenden. Ein Verbrecher war es nicht wert, sein Leben, auch nicht das nach dem Tod, länger sehend zu verbringen.
Sehr gute Idee!
Zitat Wem das passierte, der war geächtet und wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Ist das nicht fast schon zu hart? Wobei, es gab ja auch diese Lepra-Kolonien, würde das in eine ähnliche Richtung gehen?[/quote]
Mir geht es ähnlich - ich finde es zu hart. Wenn das Auge so wertvoll ist, dass z.B. Verbrecher geblendet werden als Strafe, dann gibt es doch nichts bedauernswerteres als Unfälle, bei denen man so um sein Augenlicht kommt. Und diese Leute werden dann ausgestoßen? Was passiert derweil mit den Verbrechern? Werden die auch ausgestoßen, nachdem sie geblendet wurden?´ Es macht für mich irgendwie nicht viel Sinn, dass wer etwas verbricht, geblendet wird und in der Gesellschaft bleiben darf, wer aber ohne eigenes verschulden durch Unfall geblendet wird, sofort weggejagt wird. Das passt für mich nicht zusammen.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Zitat von fruehstuecksflocke im Beitrag #6Mir geht es ähnlich - ich finde es zu hart. Wenn das Auge so wertvoll ist, dass z.B. Verbrecher geblendet werden als Strafe, dann gibt es doch nichts bedauernswerteres als Unfälle, bei denen man so um sein Augenlicht kommt. Und diese Leute werden dann ausgestoßen? Was passiert derweil mit den Verbrechern? Werden die auch ausgestoßen, nachdem sie geblendet wurden?´ Es macht für mich irgendwie nicht viel Sinn, dass wer etwas verbricht, geblendet wird und in der Gesellschaft bleiben darf, wer aber ohne eigenes verschulden durch Unfall geblendet wird, sofort weggejagt wird. Das passt für mich nicht zusammen.
Da mir die Idee sehr gut gefällt (so die eine oder andere Abweichung von unseren klassischen Moralvorstellungen finde ich immer schön und in der Antike hatten sie da schon noch ein paar seltsame): Jemand der Blind ist/Erblindet hat sich wohl die Wut der Götter zugezogen, der hat das schlicht verdient. Verbreche die geblendet werden, die höchstmögliche Strafe, würden dann natürlich auch verbannt werden, sogzusagen Tod auf Raten.
So meinte ich das mit dem Ausgestoßen werden. Man wusste ja nicht, warum bei manchen Menschen die Farben giftig wirkten. Man meinte, dass sich dadurch offenbarte, dass diese Menschen bei den Göttern in Ungnade gefallen waren. Das betraf auch nur Erkrankungen, die durch das Schminken ausgelöst wurden, also wenn jemand das göttliche Symbol benutzte. Unfälle und andere Krankheiten wurden bedauert. Aber da das immer häufiger in den herrschenden Kreisen vorkam, war die Mode bald wieder vorbei.
Die Mode war vorbei und ergo wurde auch niemand mehr ausgesetzt - ich bin zwiegespalten. Denn einerseits wäre so eine Blindenkolonie schon reizvoll - andererseits wäre das echt hart... und wir müssten dann echt definieren, wer rausgeworfen wird und wer nicht. Ich meine, wer schminkt sich extrem? Meist die Oberschicht und Prostituierte. Oder?
Zitat von Evanesca Feuerblut im Beitrag #9... Ich meine, wer schminkt sich extrem? Meist die Oberschicht und Prostituierte. Oder?
Ja, so dachte ich. Mit dem Unterschied, dass sich die Oberschicht heimlich Gelehrte und Magier bezahlten, um das zu heilen bzw. versuchten das zu vertuschen.
Ich fasse mal zusammen und mache die bisher gefühlten grünen Häkchen ran:
Zeitliche Einordnung von Anfang an Imaginäre göttliche Kraft, aber keiner bestimmten Gottheit zugeordnet Als Schutzsymbol auf Waffen, Werkzeugen, an Wegkreuzungen, Gebäuden, Toren, Tempeln, Gegenständen des täglichen Bedarfs, ... Entwicklung des Augensymbols zu Ornamenten Augensymbol in der Schmuckgestaltung Augenschmuck auf der Stirn für Priester/innen Wertvolle Edelsteine in Augenform nur für kultische Zwecke Auge als Siegel Aufschminken am Schalttag Blindheit als gefürchtetste Krankheit, Blenden als härteste Strafe Blindenkolonien für geblendete Straftäter Erworbene Blindheit durch Schminken wird ebenfalls geächtet
Dann weiß ich nur beim letzten Punkt noch nicht, was @fruehstuecksflocke inzwischen dazu sagt. @Alcarinque fand das ja wohl auch ok. Wenn das auch beantwortet ist, könnte ich die Abstimmung vorbereiten.
Zitat von Aliqua im Beitrag #8So meinte ich das mit dem Ausgestoßen werden. Man wusste ja nicht, warum bei manchen Menschen die Farben giftig wirkten. Man meinte, dass sich dadurch offenbarte, dass diese Menschen bei den Göttern in Ungnade gefallen waren. Das betraf auch nur Erkrankungen, die durch das Schminken ausgelöst wurden, also wenn jemand das göttliche Symbol benutzte. Unfälle und andere Krankheiten wurden bedauert. Aber da das immer häufiger in den herrschenden Kreisen vorkam, war die Mode bald wieder vorbei.
Wir können das aber auch weglassen :o)
Wenn du es so erklärst, dann finde ich es durchaus schlüssig, wenn man das dann als göttliche Strafe sah und den Betroffenen deshalb ausstieß. Passt für mich so.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Ja, also ich würde das auch recht konsequent durchziehen, Blind ist Blind.
Genau wie bei alle religiösen Dingen, wird es da wohl auch Zeiten geben bei denen das weniger streng genommen wird und dann wieder welche wo es schon genügt auf einem Auge nicht mehr zu sehen oder so...
Wobei ich das mit dem Schminken erst mal nur am Rande wenn überhaupt erwähnen würde, ist ja nur mal eine Modeerscheinung, vielleicht nur wenige Jahre oder Jahrzehnte lang aktuell. Möglichkeiten zu erblinden gibt es ja fast unendlich viele...
Hm, die Blindenkolonie könnte man ja eigentlich in die Berge verlegen und die in den Minen schuften lassen, das löst das Problem mit der Beleuchtung und so. *fies*
Zitat von Alcarinque im Beitrag #19Ja, also ich würde das auch recht konsequent durchziehen, Blind ist Blind.
Nein, nein. Blind ist nur verachtenswürdig, wenn es als Strafe durch Menschen oder Götter passiert ist. Wenn jemand blind geboren ist, einen Unfall hatte bzw. wegen Krankheit oder Alter sein Augenlicht verliert, wird nicht ausgestoßen. Wie gesagt, nur wer sein Glück herausfordert, indem er sich das göttliche Symbol aufschminkt bzw. die Augen durch Schminke betont, also praktisch die Götter anspricht, gilt als bestraft, wenn er erblindet. Damit offenbart sich das Schlechte. ...
ZitatWobei ich das mit dem Schminken erst mal nur am Rande wenn überhaupt erwähnen würde, ist ja nur mal eine Modeerscheinung, vielleicht nur wenige Jahre oder Jahrzehnte lang aktuell. Möglichkeiten zu erblinden gibt es ja fast unendlich viele...
Schade, ich dachte, da hätten wir bereits einen Haken dran. Wollen wir vorab eine Abstimmung machen? Mode ist so eng mit der Verwendung des Symbols und den Kulthandlungen (Auge aufmalen am Schalttag) verbunden, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass wir es trennen können. Was, wenn sie aufhören, ihre Werkzeuge oder Schüsseln mit dem Symbol zu verzieren? Auch das ist Mode, so wie eine zeitlang die Augen in bestimmter Weise schminken.
ZitatHm, die Blindenkolonie könnte man ja eigentlich in die Berge verlegen und die in den Minen schuften lassen, das löst das Problem mit der Beleuchtung und so. *fies*
Das finde ich eigentlich gut. Das gibt auch tolle Geschichten, wenn z.B. ein ehemals angesehender Bürger aus der Oberschicht plötzlich dort schuften muss ...
Klar kannst du. Wobei ich schon das Gefühl habe, dass grob Konsens herrscht. Aber auch allgemein: Derzeit sind wir nur zu viert hier aktiv, da geht es noch, ein Thema so lange zu bereden, bis man auf einen grünen Zweig kommt. Das wird später ohnehin anders, von daher nur keine Scheu...
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05.09.2013 16:24
Anilumá - sei gegrüßt mit Herz und Licht!
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