Da wir das nun schon mehrfach angeschnitten haben: Wie schaut das mit der Sprache und Schrift aus? Ich sehe da im Moment mehrere Möglichkeiten wie wir da basteln können:
> Vollanpassung: Komplett neue Sprache, Grammatik und Schriftart
> Teilanpassung, diverse Kombinationen: Neue Worte und Bezeichnungen, ggf neue Sprache bei gleicher Grammatik, neue Schriftart
> Leichte Anpassung: Neue Bezeichnungen, die Schrift hat die selben Buchstaben/Alphabet nur etwas angepasst.
Natürlich kann man auch erst mal ganz unten anfangen und sich dann langsam nach oben arbeiten. Eine nur leicht verfremdete Schrift hat den Vorteil das es jeder noch mehr oder weniger lesen kann, es aber doch fremd wirkt. Z.B. Hobbit-Schrift die im Herrn der Ringe vorkommt. Darauf komme ich natürlich nicht zufällig sondern weil ich da vor einiger Zeit mal etwas zu einer anderen Welt gemacht habe, was ich dann in deutscher Kurrentschrift beschriftet habe: Landqualle. Das passt hier natürlich nicht, nur so als Idee.
Und um zu Guntia zurück zu kommen, ich denke um 500 ist es gut möglich das sie noch gar keine Schrift hatten, um 500 wollen wir ja so ein bisschen als Wendepunkt sehen, Übergang von Bronze zu Eisen, zunahme der Kultur und ggf. auch das "Erfinden" einer ersten Schriftart. Da müssten wir uns vielleicht überlegen was es für äußere Einflüsse gegeben haben könnte, also was könnte die Grundlage der Schrift sein? Keilschrift? Hyroglyphen? Quipu? Maya-Schrift? Chinesische Schriftzeichen? Runen? Ganz was anderes?
Dann noch die Sprache, lateinische Einflüsse passen in einer antiken Welt ganz gut finde ich, die Frage ist nur wie stark der Einfluss sein sollte und woher er kommt?
Eine völlig neue Sprache fände ich zu anstrengend. Lateinische Einflüsse passen gut. Ansonsten würde ich eine sehr bildhafte Sprache gut finden. Also versuchen, bei notwendigen neuen Vokabeln so zu gestalten, dass das "Offensichtliche" damit verkörpert wird (Hörnertragende, Gliederkörper usw.). Das klingt einfach und eher dem Entwicklungsstand angemessen, als abstrakte Begriffe. Aber wie schon gesagt, könnten auch einige griffige Neuerfindungen Einzug in den Sprachgebrauch halten. Ich glaube, hier weiß inzwischen jeder, was ich meine, wenn ich von einem Pennid spreche ;o)
Für die Schriftentwicklung würde ich als etwas Hyroglyphenähnliches vorschlagen. Allerdings so einfach und nachvollziehbar wie möglich. Man müsste also eine Anleitung schreiben, wie sich die Sprache aufbaut. Vielleicht eine Art Sprachbaukasten.
Also lautet meine Antwort:
Zitat> Teilanpassung, diverse Kombinationen: Neue Worte und Bezeichnungen, ggf neue Sprache bei gleicher Grammatik, neue Schriftart
Zitat von Aliqua im Beitrag #2Eine völlig neue Sprache fände ich zu anstrengend.
Ich auch. Aber es gibt ja auch Leute die so etwas unglaublich gerne machen, das würde sicher nicht schaden, dann würde auch "Federechse" übersetzt sehr exotisch klingen.
Jep, die meisten Schriften kann man ja auf solche Symbolschriften zurück führen, allerdings ist das nicht ohne, und vor allem die Frage in welche Richtung man das bauen will? Wir haben die Möglichkeit erst einfach unsere Buchstaben durch Neue zu ersetzen und daraus dann die Symbole "zurückzuentwickeln", das wäre der einfachere Weg, oder aber wir sammeln erst mal Symbole und machen daraus dann die Schrift, das wäre insofern schwieriger, weil wir dann vermutlich nicht bei unserem Alphabet landen würden, sondern ein neues erstellen. :gruebel:
Ich meinte eigentlich nicht, dass es anstrengend ist, eine Sprache zu erfinden, das ist sicherlich spannend und ein Projekt für sich. Ich meinte, dass es anstrengend ist, damit umzugehen. Das wären dann allein für unsere Tiernamen z.B. schon drei Ebenen - unser Arbeitsbegriff, der wissenschaftliche Name und der in die neue Sprache übersetzte Name. Ich wäre für zwei Ebenen. Den Arbeitsnamen so anpassen, dass er der Alltagsname sein kann und dann eben noch der wissenschaftliche Name, (haben wir uns darauf nun eigentlich schon geeinigt oder soll ich einen Antrag stellen? Wenn ja, wo?). Und klingt Lacertus nicht exotisch genug ;o)
Ich würde bei der Entwicklung der Schrift ganz gern von einer schon leicht abstrahierenden Symbol- bzw. Hyroglyphenschrift ausgehen und die dann weiter entwickeln. Ich denke, man bekommt es hin, dass wir am Ende bei einem einfachen Alphabet landen, das unserem ähnelt. Wichtig ist, dass sich damit dann alles schreiben lässt, was wir bis dahin an Begriffen entwickelt haben.
Jedenfalls habe ich ein paar Wälzer über Symbole, Schriftarten, Wortschätze und Sprachentwicklung im Schrank zu stehen. Ich blättere mal am WE da drin rum. (Lange nicht mehr reingesehen ;o)
Zitat von Aliqua im Beitrag #4Das wären dann allein für unsere Tiernamen z.B. schon drei Ebenen - unser Arbeitsbegriff, der wissenschaftliche Name und der in die neue Sprache übersetzte Name.
Ich weiß nicht wie die anderen das sehen, aber der Arbeitsname wird (aus meiner Sicht zumindest) eigentlich in dem Moment komplett ersetzt in dem wir einen "richtigen" Inworld Namen haben. Dafür finde ich es aber immer ganz gut erst mal das Tier etwas definiert zu haben um den Name irgendwie "passend" zu wählen. Aber eben, ich bin schlecht mit Namen erfinden...
Das klingt schon mal sehr spannend, wenn du da so viel Literatur zu dem Thema hast, nehme ich mal an das du dich damit schon beschäftigt hast und bin schon mal auf weitere Ideen gespannt. :)
Geplant war ursprünglich etwas mit griechisch-lateinischem Unterton, d.h.
Zitat> Vollanpassung: Komplett neue Sprache, Grammatik und Schriftart
> Teilanpassung, diverse Kombinationen: Neue Worte und Bezeichnungen, ggf neue Sprache bei gleicher Grammatik, neue Schriftart
> Leichte Anpassung: Neue Bezeichnungen, die Schrift hat die selben Buchstaben/Alphabet nur etwas angepasst.
von oben nach unten? Anfangs z.B. das lateinische Alphabet weitestgehend so, wie es die Römer verwendet haben, also: A B C D E F (G) H I L M N O P Q R S T U/V (X) und vielleicht noch ein paar Zeichen für Fremdwörter noch aus der Sprache der Nordmänner (?) und eine Grammatik, die in weiten Teilen an das Lateinische angelehnt wäre - dann im Sinne der Plausibilität gewisse Veränderungen in Lautlichkeit, Grammatik etc. bis wir dann irgendwann in Guntia 1500 oder so etwas völlig Anderes haben als in Guntia 500 (also im Jetzt). Das wäre auch anstrengend, aber hier ist ja der Weg das Ziel :).
ZitatEine nur leicht verfremdete Schrift hat den Vorteil das es jeder noch mehr oder weniger lesen kann, es aber doch fremd wirkt
Stimmt und das wäre bereits stimmungsvoll :).
ZitatUnd um zu Guntia zurück zu kommen, ich denke um 500 ist es gut möglich das sie noch gar keine Schrift hatten, um 500 wollen wir ja so ein bisschen als Wendepunkt sehen, Übergang von Bronze zu Eisen, zunahme der Kultur und ggf. auch das "Erfinden" einer ersten Schriftart.
Ich hätte vorgeschlagen, die Guntianer hätten die Schrift noch beim Auswandern exportiert. Man muss immer bedenken, dass es ja nur 500 a.u.c. ist - aber nicht 500 nach dem Beginn der Menschwerdung :). Die Guntianer hatten also bereits Kultur etc., als sie auswandern und machen an dieser Stelle anders weiter - aber sie fangen nicht bei Null an. Vermutlich sprechen und schreiben die Guntianer also eine Variente dessen, was der Gottesstaat gesprochen und geschrieben hat. Die Nordmänner hatten ja eine gut organisierte Hochkultur - davon wird viel auf die Guntianer abgefärbt haben, sodass es gar nicht so abwegig ist, dass die Guntianer schon schreiben können - möglich wäre höchstens, dass einige Völkerschichten es vielleicht verlernt haben, da die guntianische Kultur bäuerischer wäre als die Kultur, vor der sie weggelaufen sind.
ZitatDann noch die Sprache, lateinische Einflüsse passen in einer antiken Welt ganz gut finde ich, die Frage ist nur wie stark der Einfluss sein sollte und woher er kommt?
Wie gesagt, der käme vom Nordstaat - damit hätten wir außerdem die lateinische Antiquaschrift als Basis.
ZitatAber es gibt ja auch Leute die so etwas unglaublich gerne machen, das würde sicher nicht schaden, dann würde auch "Federechse" übersetzt sehr exotisch klingen.
Hehe, nämlich ich ;-). Aber ich beschäftige mich auch sehr viel mit Sprachwissenschaft/Linguistik, sowohl an der Uni als auch privat. Daher kann ich sowohl Neues schaffen als auch Mechanismen finden, um Vorhandenes zu verändern.
ZitatWir haben die Möglichkeit erst einfach unsere Buchstaben durch Neue zu ersetzen und daraus dann die Symbole "zurückzuentwickeln", das wäre der einfachere Weg, oder aber wir sammeln erst mal Symbole und machen daraus dann die Schrift, das wäre insofern schwieriger, weil wir dann vermutlich nicht bei unserem Alphabet landen würden, sondern ein neues erstellen. :gruebel:
Das ginge natürlich auch und prinzipiell etwas, was man auch erstmal nach Lust und Laune aus dem Ärmel schütteln und erst nachträglich analysieren kann. Zumindest gehe ich so vor, wenn ich Schriften erfinde.
Zitat(haben wir uns darauf nun eigentlich schon geeinigt oder soll ich einen Antrag stellen? Wenn ja, wo?).
Im Grunde genommen genau umgekehrt: Haben wir uns geeinigt? Dann kann man einen Antrag stellen, um es endgültig zu kanonisieren.
ZitatJedenfalls habe ich ein paar Wälzer über Symbole, Schriftarten, Wortschätze und Sprachentwicklung im Schrank zu stehen. Ich blättere mal am WE da drin rum. (Lange nicht mehr reingesehen ;o)
*neid* *auch will* Da bin ich gespannt, was du ausblätterst, ehe ich was dazu sage :).
Zitat Ich weiß nicht wie die anderen das sehen, aber der Arbeitsname wird (aus meiner Sicht zumindest) eigentlich in dem Moment komplett ersetzt in dem wir einen "richtigen" Inworld Namen haben.
Jep - aber bis dahin müssen wir uns nicht zwingend unter Druck setzen, sofort einen perfekten Namen zu haben (und auch danach nicht).
P.S.: Ich hatte vorhin den Gedanken, dass die Schrift auch davon abhängt, worauf man geschrieben hat. Wenn die Guntianer/Gottesstaatler überwiegend in Stein gemeißelt haben, werden sie dafür eher eckige Zeichen verwenden - Keilschrift ist gut geeignet, um in Ton geritzt zu werden und wenn man mit einem Pinsel o.ä. auf Papyrus/Pergament/irgendwas Ähnlichem schreibt, dann entstehen andere Schriftformen.
ZitatIch hätte vorgeschlagen, die Guntianer hätten die Schrift noch beim Auswandern exportiert. Man muss immer bedenken, dass es ja nur 500 a.u.c. ist - aber nicht 500 nach dem Beginn der Menschwerdung :). Die Guntianer hatten also bereits Kultur etc., als sie auswandern und machen an dieser Stelle anders weiter - aber sie fangen nicht bei Null an. Vermutlich sprechen und schreiben die Guntianer also eine Variente dessen, was der Gottesstaat gesprochen und geschrieben hat. Die Nordmänner hatten ja eine gut organisierte Hochkultur - davon wird viel auf die Guntianer abgefärbt haben, sodass es gar nicht so abwegig ist, dass die Guntianer schon schreiben können - möglich wäre höchstens, dass einige Völkerschichten es vielleicht verlernt haben, da die guntianische Kultur bäuerischer wäre als die Kultur, vor der sie weggelaufen sind.
Genau so hätte ich es eigentlich auch gesehen. Ohne eine Schrift und eine funktionierende Verwaltung hätte der Gottesstaat ja auch gar nicht so erfolgreich expandieren und die Guntier vertreiben können. Schriften wurden ja auch oft in Nachbarländer verschleppt (von den Phöniziern zu den Griechen, dann zu den Etruskern, Römern etc.), also denke ich, dass die Guntier als kleiner Nachbarstamm des Gottesstaates die Schrift durchaus schon hatten (allein schon der Handel wird sie ihnen gebracht haben?).
Zitat (haben wir uns darauf nun eigentlich schon geeinigt oder soll ich einen Antrag stellen? Wenn ja, wo?). Im Grunde genommen genau umgekehrt: Haben wir uns geeinigt? Dann kann man einen Antrag stellen, um es endgültig zu kanonisieren.
Anträge sind ja nichts 100% fixes. Sie können abgelehnt werden, man kann später noch Abänderungsanträge stellen .... der Vorteil von einem Antrag wäre, dass man mal was übersichtlich und schön zusammengeschrieben hat. Womit man dann arbeiten könnte - egal, ob es angenommen oder abgelehnt wird, ein Antrag verlangt ein Konzept, und mit ausformulierten Konzepten arbeitet es sich immer besser! :)
ZitatZitat Aber es gibt ja auch Leute die so etwas unglaublich gerne machen, das würde sicher nicht schaden, dann würde auch "Federechse" übersetzt sehr exotisch klingen. Hehe, nämlich ich ;-). Aber ich beschäftige mich auch sehr viel mit Sprachwissenschaft/Linguistik, sowohl an der Uni als auch privat. Daher kann ich sowohl Neues schaffen als auch Mechanismen finden, um Vorhandenes zu verändern.
Vielleicht verirrt sich mal ein Sprachbastler hierher oder Evanesca bastelt das im Alleingang? Man kann ja immer noch nachträglich ändern oder mit Platzhaltern arbeiten - wenn wir was nicht können, machen wir es halt auch nicht und warten auf jemanden, der es kann ;)
ZitatP.S.: Ich hatte vorhin den Gedanken, dass die Schrift auch davon abhängt, worauf man geschrieben hat. Wenn die Guntianer/Gottesstaatler überwiegend in Stein gemeißelt haben, werden sie dafür eher eckige Zeichen verwenden - Keilschrift ist gut geeignet, um in Ton geritzt zu werden und wenn man mit einem Pinsel o.ä. auf Papyrus/Pergament/irgendwas Ähnlichem schreibt, dann entstehen andere Schriftformen.
Verschiedene Beschreibstoffe führen aber auch zu verschiedenen Varianten der gleichen Schrift. Die Schrift auf lat. Inschriften sieht z.B. auch anders aus als in lat. Codices.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
ZitatGenau so hätte ich es eigentlich auch gesehen. Ohne eine Schrift und eine funktionierende Verwaltung hätte der Gottesstaat ja auch gar nicht so erfolgreich expandieren und die Guntier vertreiben können. Schriften wurden ja auch oft in Nachbarländer verschleppt (von den Phöniziern zu den Griechen, dann zu den Etruskern, Römern etc.), also denke ich, dass die Guntier als kleiner Nachbarstamm des Gottesstaates die Schrift durchaus schon hatten (allein schon der Handel wird sie ihnen gebracht haben?).
Eeben - daher würde ich das Vorhandensein einer Schrift wirklich als fix betrachten wollen, wenn niemand dagegen ist :).
ZitatVielleicht verirrt sich mal ein Sprachbastler hierher oder Evanesca bastelt das im Alleingang?
Das würde ich mir dann sobald ich mehr Luft habe, gerne ansehen. Wenn ich dafür Kollegen bekomme, umso besser.
ZitatMan kann ja immer noch nachträglich ändern oder mit Platzhaltern arbeiten - wenn wir was nicht können, machen wir es halt auch nicht und warten auf jemanden, der es kann ;)
Das sowieso.
ZitatVerschiedene Beschreibstoffe führen aber auch zu verschiedenen Varianten der gleichen Schrift. Die Schrift auf lat. Inschriften sieht z.B. auch anders aus als in lat. Codices.
ZitatP.S.: Ich hatte vorhin den Gedanken, dass die Schrift auch davon abhängt, worauf man geschrieben hat. Wenn die Guntianer/Gottesstaatler überwiegend in Stein gemeißelt haben, werden sie dafür eher eckige Zeichen verwenden - Keilschrift ist gut geeignet, um in Ton geritzt zu werden und wenn man mit einem Pinsel o.ä. auf Papyrus/Pergament/irgendwas Ähnlichem schreibt, dann entstehen andere Schriftformen.
Deshalb würde ich gern schon etwas von der Entwicklung reinbringen. So, dass man nachvollziehen kann, wie sich die Schrift entwickelt hat. Das kann ja zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte sein. Ich bastle grad an einem Zeitstrahl, woran man das dann ein bisschen gegenprüfen kann (oder gibt es so etwas hier schon?). Kann mir Jaheszahlen usw. einfach nicht merken. Muss das immer bildhaft vor Augen haben.
Auf Grund der Entscheidung, dass wir eine lateinische (oder lat.-ähnliche) Sprache haben werden, landen wir auf jeden Fall bei etwas Antiqua-Ähnlichem.
ZitatDeshalb würde ich gern schon etwas von der Entwicklung reinbringen. So, dass man nachvollziehen kann, wie sich die Schrift entwickelt hat. Das kann ja zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte sein.
Stimmt, damit bin ich auch einverstanden :).
ZitatIch bastle grad an einem Zeitstrahl, woran man das dann ein bisschen gegenprüfen kann (oder gibt es so etwas hier schon?). Kann mir Jaheszahlen usw. einfach nicht merken. Muss das immer bildhaft vor Augen haben.
Einen Zeitstrahl haben wir noch nicht, die Idee gefällt mir aber sehr gut - ich denke, das hilft am Ende allen.
ZitatAuf Grund der Entscheidung, dass wir eine lateinische (oder lat.-ähnliche) Sprache haben werden, landen wir auf jeden Fall bei etwas Antiqua-Ähnlichem.
Jep :). Ich will ja die Tage ein wenig zeichnen und experementieren - ist nur die Frage, wie ich das auf den PC bekomme, da mein Scanner streikt.
ZitatDeshalb würde ich gern schon etwas von der Entwicklung reinbringen. So, dass man nachvollziehen kann, wie sich die Schrift entwickelt hat. Das kann ja zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte sein.
Geschichte und Hintergründe sind immer gut, nur her damit.
ZitatIch bastle grad an einem Zeitstrahl, woran man das dann ein bisschen gegenprüfen kann (oder gibt es so etwas hier schon?). Kann mir Jaheszahlen usw. einfach nicht merken. Muss das immer bildhaft vor Augen haben.
Nein, Zeitstrahl gibt es noch keinen.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Wie angekündigt, habe ich mir Gedanken zur Schrift gemacht. Dazu habe ich in drei Büchern geblättert und zunächst ein paar Grundlagen herausgezogen:
Faktoren für die Entwicklung von Schrift:
• Gesellschaftsordnung > Bedürfnis der Wissensvermittlung (Anmerkung Aliqua: das Bedürfnis etwas aufzuschreiben, ist kein Selbstzweck. Man will Nachrichten weitergeben, Vereinbarungen festhalten, etwas für später konservieren ...) • Schreibwerkzeuge, Schriftträger, Schreibmaterialien
Entwicklung der Schrift:
• Vorstufe zur Schrift - Bildzeichen für Gegenstände • Ideenschrift/Ideenzeichen für Gedanken und ganze Sätze • Wortbildschriften, vereinfachte Ideenzeichen für jeweils ein Wort • Wortlautschrift, gemeinsame Zeichen für gleichlautende Wörter • Lautschrift, pro Silbe - später pro Laut ein Zeichen (22 Laute = 22 Zeichen, Phöniker 16. Jh. v.u.Z.)
(Einen Schriftentwurf habe ich so gut wie fertig. Folgt noch heute.)
Zitat• Gesellschaftsordnung > Bedürfnis der Wissensvermittlung
Nicht nur. Ganz am Anfang wurde ja geschrieben, weil man Ladelisten/Zolllisten etc. festhalten wollte, soweit ich weiß. Erst danach kam das dazu, was du geschrieben hast. Auch lange Zeit nach Entwicklung der Schrift gab es noch die Meinung, dass zu viel Schreiben/Schriftliches verblöden würde und man lieber etwas Gehörte auswendig lernen soll (zumindest dachten das die Kelten zu Caesars Zeit noch und auch sonst war das immer wieder eine beliebte Position in der Antike). Erst später hat sich die Schriftlichkeit durchgesetzt und an Ansehen gewonnen.
Die Entwicklung finde ich sehr plausibel und durchdacht :).
Zitatweil man Ladelisten/Zolllisten etc. festhalten wollte
Ich dachte, das wäre hiermit gesagt:
ZitatMan will Nachrichten weitergeben, Vereinbarungen festhalten, etwas für später konservieren ...
Deshalb hatte ich das ergänzt. Mir war das mit der Wissensvermittlung auch zu eng. Zumal weiter im Text auch die Verwaltung des Machtapparats und Nachrichtenübermittlung als treibendes Bedürfnis erwähnt wurde. Ich denke, solche Listen gehören dazu, sind aber auch nur ein Aspekt.
Meine ersten Schriftentwürfe findet ihr in der Galerie. Ich habe bis auf das J (brauchen wir das?) unser heutiges Alphabet abgebildet, ähnlich wie es Evanesca hier auch beschrieben hat. Ich denke, dann können wir es unkompliziert verwenden.
sparsam, weil mit relativ primitiven Werkzeugen in Stein gehauen oder in Lehmplatten geritzt
immer noch kantig und für Steinmeißel geeignet
Durch Verfeinerung der Steinmetztechniken sind nun auch runde Formen möglich. Hier habe ich den Fond Lithos Pro genutzt.
Schreiben auf Papyrus ermöglicht geschwungenere Formen. (Kursiv und Minuskel kann ich mir später vorstellen.) Für unsere Illustrationen im Forum bzw. im Wiki schlage ich die zwischenzeitliche Verwendung des Fonds Herculanum vor (ich finde diese Schrift zurzeit total schön).
Noch zu klären: mit welchen Werkzeugen bzw. Materialien wird * die Schrift in Stein gehauen, * auf Lehmtafeln geritzt, * auf Papyrus geschrieben?
ZitatIch vermute mal, in Stein hauen kann man eigentlich nur mit Hammer und Meißel?
Da geht schon Einiges mehr, ich habe eben flüchtig bei Wikipedia geschaut: Zahneisen nutzten schon griechische Bildhauer und daher nehme ich an, dass auch unsere Guntianer je nach Verwendungszweck schon bald viele verschiedene Meißelformen ausgebildet haben.
Das größere Problem sehe ich bei Papier und Farbe/Tinte, da wir hier erstmal die pflanzlichen Grundlagen schaffen müssten.
ZitatDas größere Problem sehe ich bei Papier und Farbe/Tinte, da wir hier erstmal die pflanzlichen Grundlagen schaffen müssten.
In der Antike waren auch Wachstäfelchen beliebt, auf denen man mit einem Griffel schreiben konnte - und mit selbigem Griffel konnte man das Wachs auch wieder glätten, also das Geschriebene "ausradieren". Da wir aber keine Bienen haben, ist die Frage, wie wir an Wachs kommen :-/
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Hatte mir auch schon etwas zur "Vervielfältigung" überlegt: * Bisher wird nur abgeschrieben, wenn etwas vervielfältigt werden soll. * Erste Anfänge der Reproduktion sind einzig Siegel mit Familienzeichen zum Signieren von Dokumenten. * Das kann dann weiter ausgebaut werden, so dass ganze Sprüche "gedruckt" werden können usw. ...
Und dann ist mir ein netter Beruf untergekommen bei meinen Recherchen: der Briefmaler Das sind Leute, die besonders schön schreiben können und gegen Entgelt Briefe in Schönschrift erstellen.
ZitatDa wir aber keine Bienen haben, ist die Frage, wie wir an Wachs kommen :-/
Ich habe ja schon mal hingeschrieben, dass beispielsweise mit Zucker gefütterte Pilze oder andere Organismen durchaus Wachs produzieren könnten. Uns da also einen Mechanismus auszudenken, wäre nicht das Problem.
Zitat* Bisher wird nur abgeschrieben, wenn etwas vervielfältigt werden soll. * Erste Anfänge der Reproduktion sind einzig Siegel mit Familienzeichen zum Signieren von Dokumenten. * Das kann dann weiter ausgebaut werden, so dass ganze Sprüche "gedruckt" werden können usw. ...
Bis hin zum Drucken einzelner Wörter/Sätze, was früher oder später zum Buchdruck führen könnte. Wir haben mutmaßlich keinen Kulturbruch und Wissensverlust, wie beim realen Umbruch zwischen Antike/Mittelalter, also kann das Ganze fließend ineinander übergehen.
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23.08.2013 09:15
antworten
Anilumá - sei gegrüßt mit Herz und Licht!
